Daniel Chatard fotografiert in seinem Langzeitprojekt „Niemandsland“ den Konflikt um die Braunkohleförderung im Rheinland. Dabei zeigt er vor allem die Auflehnung gegen die Abholzung der Wälder und die Zerstörung von umliegenden Dörfern. Zu Beginn seiner Arbeit 2017 nahm der Fotograf den Kampf um den Hambacher Forst in den Fokus.
Projektförderung für junge Fotojournalist:innen
Foto: Daniel Chatard Gewinner des Visual Journalism Grant 2020
Daniel Chatard überzeugte unsere Jury mit „Niemandsland“. Er erhält für die Fortsetzung seines Projektes eine Förderung in Höhe von:
Gesamtfördersumme 2020 *
Vielen Dank an unsere Unterstützer:innen!
Finalist:innen
I died 22 times
Rafael Heygster beschäftigt sich in seinem Fotoprojekt „I died 22 times“ mit „Kriegen“ außerhalb realer Schlachtfelder. In Deutschland herrscht zwar seit 70 Jahren offiziell militärischer Frieden, dennoch taucht Krieg in abstrakterer Form innerhalb unserer Gesellschaft in unterschiedlichsten Formen auf.
La Rada di Augusta
In dem Fotoprojekt „La Rada di Augusta“ untersucht Sebastian Wells visuell anhand der Bucht von Augusta, wie vielschichtig die Problematik der (ausbleibenden) Auseinandersetzung mit dem Klimawandel in (post-)industriellen Gesellschaften ist. Seit den 50er Jahren gibt es in dieser Gegend Siziliens petrochemische Industrieanlagen.
Invisible Students
Shirin Abedi stellt in ihrem nächsten fotografischen Projekt „Invisible Students“ das Thema des Mobbings im Schulkontext in den Fokus. Eine von vier Schüler*innen fühlt sich in der Schule nicht sicher und insgesamt 60 Prozent erleben Isolation, Hänseleien oder sogar körperliche Gewalt, während sie ihrer Schulpflicht nachkommen.
Honorable Mentions
I got a lust for life
Die Fotografin Ksenia Les macht anhand der persönlichen Arbeit „I got a lust for life“ das häufig verschwiegene Thema der Endometriose sichtbar. Obwohl es über 176 Millionen diagnostizierte Fälle mit der Unterleibserkrankung gibt, ist die medizinische Forschung in diesem Feld noch nicht zulänglich ausgereift.
Papa Mama Martin Haus Freund
Leon Böhm dokumentiert in seiner Arbeit „Papa Mama Martin Haus Freund“ auf sensible Weise das aktuelle Leben seines Großcousins Makki (Martin), der schwerbehindert mit einem Herzfehler, ohne Schluckreflex und mit kaum Seh- wie auch Hörvermögen zur Welt kam.
Die Jury 2020
Verena Tempelmann
Verena Tempelmann, 1983 in München geboren. Studium der Publizistik‐ & Kommunikationswissenschaft und Theorie & Geschichte der Fotografie in Zürich. Danach Bildredaktionspraktikum bei der Weltwoche und dem ZEITmagazin in Berlin. Seit 2012 als Bildredakteurin tätig, u.a. für die Weltwoche, Tages‐Anzeiger und 20 Minuten Friday Magazin. Seit Juni 2017 ist sie Bildredakteurin bei der NZZ.
Mathias Königschulte
Mathias Königschulte, *1974, ist Fotograf und Fotoredakteur. Seine Ausbildung zum Fotografen absolvierte er bei Prof. Ute Mahler an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin. Nach Stationen bei der Süddeutschen Zeitung und Zeit Online arbeitet er heute als Fotoredakteur bei der Berliner Tageszeitung taz. Er ist außerdem Bildchef des Magazins taz. FUTURZWEI.
Sandra Hoyn
Sandra Hoyn arbeitet als freie Fotojournalistin und lebt in Hamburg. Sie hat den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf gesellschaftliche Tabuthemen gelegt und ist für ihre Fotoserien unter anderem mit dem Sony World Photography Award, dem World Press Photo Award, dem Magnum Photography Award sowie dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet worden.
Ingmar Björn Nolting
Ingmar Björn Nolting, *1995, studierte Fotografie an der Fachhochschule Dortmund. Er ist Mitglied des DOCKS Collective für humanistische Fotografie. Seine Arbeiten wurden unter anderem mit dem emerge Visual Journalism Grant, dem BFF Förderpreis und einem VG Bildkunst Stipendium ausgezeichnet.
Qualität verdient Unterstützung: Deshalb schreibt emerge dieses Jahr zum zweiten Mal den Visual Journalism Grant aus. Gefördert wird ein fotojournalistisches Langzeitprojekt, das sich noch im Entstehungsprozess befindet oder die Weiterentwicklung/Fortsetzung von einem bereits bestehenden Projekt. Thematisch gibt es keine Eingrenzung.
emerge stellt 1.500€ Fördergeld für 2020 zur Verfügung. 50 % aller Einnahmen der Unterstütze emerge-Kampagne aus dem Zeitraum vom 01. Januar 2019 bis 31. Dezember 2020 werden noch hinzugerechnet. Alle emerge-UnterstützerInnen beteiligen sich damit konkret an der Förderung junger FotojournalistInnen. Die finale Fördersumme wird im Januar 2021 ausgezahlt.
Darüber hinaus erhält die oder der FotojournalistIn über einen Zeitraum von einem Jahr die Möglichkeit bei emerge regelmäßig persönliche Projekt-Coachings wahrzunehmen. Wir nutzen auch unsere verschiedenen Kommunikationskanäle (z.B. Newsletter, Facebook, Instagram), um die Arbeit bestmöglich bekannt zu machen. Ein erstes Ergebnis wird nach einem Jahr in einer umfangreichen Veröffentlichung auf emerge-mag.com präsentiert.
Bewerbungszeitraum
01. August – 30. November 2020
Bewerbungsvoraussetzung
Teilnehmen können alle Fotojournalistinnen und Fotojournalisten, die bei der Bewerbung noch unter 35 Jahre alt sind und im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) wohnen. Die Nationalität spielt selbstverständlich keine Rolle.
Die Bewerbung erfolgt über unser Online-Bewerbungsformular. Wir benötigen eine genaue Beschreibung sowie erste Ergebnisse eures entstehenden Projektes bzw. bei Fortsetzung/Weiterentwicklung eines Projektes, die bereits bestehende Arbeit, Veröffentlichungen usw. Genaue Beschreibungen über die Form eurer Einreichung findet ihr in unseren ausführlichen FAQs und auch im Bewerbungsformular selbst.
Bei Fragen könnt ihr uns per Email an info@emerge-mag.com gerne kontaktieren.
Auswahlverfahren
Unser Jury-Team, bestehend aus Gast-ExpertInnen aus dem Bereich Visueller Journalismus, wird die Einreichungen zusammen mit der emerge-Redaktion sichten, bewerten und im Dezember 2020 die Gewinnerin oder den Gewinner bekanntgeben.
Zwischen dem 01. August und 30. November 2020 kannst du dich über unser Online-Formular für die Projektförderung bewerben.
Genaue Angaben zu den benötigten Informationen findest du im Bewerbungsformular selbst. Du kannst auch jederzeit zwischendurch das Formular speichern und zu einem späteren Zeitpunkt weiter ausfüllen. Die Speicherfunktion findest du ganz unten im Formular neben dem „jetzt Projekt einreichen“ Button.
Nein, es gibt keine Vorgaben für die Verwendung des Fördergeldes. Es ist dazu gedacht dich finanziell zu entlasten. Ob du davon Reisekosten bezahlst oder es in Technik investierst oder einfach damit deine Lebenshaltungskosten deckst, ist dir völlig frei überlassen. Wir verlangen auch keinen Nachweis über die Verwendung des Geldes.
Ja, ihr könnt euch auch als Team bewerben. Mehr als zwei Personen pro Team sind aber nicht zugelassen.
Die Projekt-Coachings finden idealerweise in unserem emerge-Büro in Berlin statt. Da dies aber sicherlich nicht durchgehend möglich sein wird, es sei denn die oder der GewinnerIn kommt zufällig aus Berlin, können wir natürlich die Coachings auch über Video-Calls oder sonstige Kanäle durchführen.
Wir geben dir über den Zeitraum von einem Jahr bei Bedarf einmal monatlich ausführliches Feedback zu deinem Projekt. Du bekommst von uns Hilfe bei der Bildauswahl, im Bereich Visual Storytelling und wir beraten dich in der Präsentation deiner Arbeit z.B. auf einer Webseite oder in gedruckter Form. Darüberhinaus helfen wir dir auch dabei, die Arbeit verschiedenen Redaktionen für eine mögliche Veröffentlichung anzubieten.
Nein, jeder Teilnehmer kann sich pro Jahr nur mit einem Projekt für die Förderung bewerben.
Die Fotografie sollte ein zentraler Bestandteil deines Projektes sein. Wir begrüßen aber ausdrücklich Multimedia-Arbeiten. Ob du deine fotografische Arbeit durch Video- oder Sound-Elemente, Drohnenaufnahmen, 360°, Virtual Reality oder sonstige neuere Storytelling-Möglichkeiten ergänzt, ist dir absolut frei überlassen.
* Die Summe setzt sich aus € 1,500.00 (von emerge zur Verfügung gestellt) und 50 % der Jahreseinnahmen aus der Unterstütze emerge-Kampagne zusammen (Stand: Januar 2021).