Hannes Jung
Mein Geld, mein Gold, mein Colt.
Hoch und glänzend stehen die Türme des Geldes. Unten: Kein Himmel, nirgends. Oben: Regieren und Spekulieren mit Geld und Macht. Höher, weiter, schneller. Einer architektonischen Hybris gleich, erheben sich die Türme des Geldes, eine Welt voller Licht und Schatten, Glanz und Oberfläche, faszinierend und fatal zugleich. Europäische Zentralbank, Deutsche Bank, Commerzbank, Goldmann Sachs, McKinsey, Roland Berger. Ein Leben hinter Glasfassaden. Meine Frisur, mein Anzug, meine Schuhe. Mein Auto, meine Uhr, mein Smartphone.
Sie spiegeln sich in ihren Machwerken, ihr Abenteuer ist die Spekulation mit Milliarden. Sie sind die modernen Cowboys – die Spieler unserer Zeit. Frankfurts Bankenviertel ist voll von ihnen, den uniformierten Soldaten des Geldes. Ihr Leben scheint Wohlstand und Einvernehmen zu atmen. Sie sehen sich im Zentrum der Welt und wählen ein Maß, das die sozialen und moralischen Regeln der Gesellschaft möglicherweise schon lange hinter sich gelassen hat.
Hannes Jung (*1986 in Bremen) studierte Fotografie in München, Valencia und Hannover und ist Alumni des Eddie Adams Workshops. Seine Arbeiten wurden unter anderem mit dem n-ost Reportagepreis, Rückblende – Preis für politische Fotografie, College Photographer of the Year Award, Canon Profifoto Förderpreis und dem Prix Mark Grosset ausgezeichnet. Darüber hinaus nahm er an zahlreichen internationalen Ausstellungen und Festivals teil, wie etwa beim Athens Photo Festival, Copenhagen Photo Festival, im C/O Berlin und bei den Fototagen Wiesbaden. Seit 2012 wird Hannes von der Agentur Laif vertreten. Er lebt und arbeitet derzeit als Fotograf in Berlin.